«Das Wohlbefinden der Eltern ist immer und ganz besonders in Krisensituationen zentral für das Wohlbefinden der Kinder»

23.10.2020

Eine vom READY!-Koalitionsmitglieds Marie Meierhofer Institut für das Kind mmi durchgeführte und von der Jacobs Foundation finanzierte Studie untersuchte, wie Kleinkinder und ihre Eltern die Corona-Pandemie erlebten und welche Auswirkungen die Ausnahmesituation auf ihre Alltagsgestaltung und ihr Wohlbefinden hatte.

Die im Frühling 2020 vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben die Lebenswelten und -räume von vielen Kleinkindern und ihren Familien stark eingeschränkt. Kontakte waren begrenzt, neue Alltagsroutinen mussten sich einpendeln. Das Marie Meierhofer Institut für das Kind hat von März bis August 2020 im deutschsprachigen Raum zwei Umfragen zu den Effekten der Pandemie auf die Alltagsgestaltung von Familien durchgeführt und dadurch ein breites Spektrum an familialen Lebenssituationen dokumentiert.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich Kinder relativ schnell an die neuen, durch die Pandemie bedingten Rhythmen anpassen konnten, indem sie den Kontakt zu Geschwistern oder Kindern in der Nachbarschaft intensivierten, viele Stunden im Freien verbrachten und sich daher weniger vor einem Bildschirm aufhielten. Ihr Wohlbefinden hing jedoch stark vom Wohlbefinden ihrer Eltern ab, welches wiederum von der sozialen Unterstützung, den räumlichen Verhältnissen, der Flexibilität der Arbeitgebenden, sowie von einer ausgewogenen Arbeitsaufteilung zwischen den Elternteilen geprägt war.

Die stark steigenden Corona-Fallzahlen verheissen für die kommenden Monate nichts Gutes. Die Studienresultate des mmi könnten jedoch helfen, die Lebensräume von Kleinkindern und das Wohlbefinden von Familien in einer erneuten Krisensituation zu verbessern.

Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden.