Symposium zur Nationalen Strategie der frühen Kindheit

27.08.2020

Die Jacobs Foundation veranstaltete Ende August ein hochkarätig besetztes Symposium zur Nationalen Strategie der frühen Kindheit. Die Generalsekretärinnen der SODK und der EDK hielten ein Grusswort und den Gästen wurde ein exklusiver Einblick in die ersten Resultate einer Studie über den volkswirtschaftlichen Nutzen von Investitionen in die frühe Kindheit präsentiert. Engagiert wurde zudem über zahlreiche offene Fragestellungen und das weitere Vorgehen im Bereich der frühen Kindheit diskutiert.

Im Rahmen ihres Engagements im Bereich der frühen Kindheit hat die Jacobs Foundation am 26. August ein Symposium zum Thema «Nationale Strategie der frühen Kindheit» durchgeführt. Rund 50 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft nahmen an der von Nadine Jürgensen moderierten Veranstaltung teil. Höhepunkt war dabei die Präsentation von Prof. Dr. Andreas Balthasar. Er stellte die Resultate einer Studie von BAK Economics zum volkswirtschaftlichen Nutzen von Investitionen in die frühe Kindheit vor, welche die Jacobs Foundation in einem Whitepaper im September publizieren wird. Vorneweg: Es wird erstmals evidenzbasiert für die Schweiz aufgezeigt, welchen grossen wirtschaftlichen Nutzen Investitionen in die ersten Jahre eines Kindes haben und wie nicht nur Kinder und Eltern, sondern auch die Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes von einer Politik der frühen Kindheit profitieren.

Engagierte Gruppendiskussionen ergaben diverse Lösungsansätze

Die SODK-Generalsekretärin Gaby Szöllösy und die EDK-Generalsekretärin Susanne Hardmeier brachten nach der offiziellen Begrüssung durch den Jacobs Foundation Stiftungsrat Hans Ambühl mit ihrem Grusswort wertvolle Inputs zum Thema ein und beleuchteten die Wichtigkeit der frühen Kindheit aus der Perspektive der Kantone – im Bildungs- wie auch im Sozialbereich.

Im letzten Teil des Symposiums wurden in Gruppendiskussionen zahlreiche offene Fragestellungen und das weitere Vorgehen im Bereich der frühen Kindheit engagiert diskutiert und Lösungsansätze gesucht, welche politisch weiterverfolgt werden sollen. So sollen zur Verbesserung der Betreuungsqualität die Rahmenbedingungen des Betreuungspersonal verbessert werden (Qualitätsstandards in der Ausbildung, Attraktivität des Berufs, Betreuungsschlüssel, Heterogenität beim Personal). Es besteht dabei der Wunsch nach einer einheitlichen Umsetzung mit Rücksicht auf regionale und sprachliche Unterschiede, beispielsweise mit einer Verfassungsgrundlage auf Bundesebene und kantonalen Gesetzen analog der Volksschule. Zudem wurde bekräftigt, dass die Kantone die Hauptakteure sind, sich der Bund aber an der Finanzierung beteiligen soll. Dies erfordere eine vorgängige Rollenklärung und eine Verankerung über eine Verfassungsänderung. Die Elternbeiträge sollten dabei nicht erhöht werden. Als Ideen für die Finanzierung wurden ein Fonds für Infrastruktur in der Kinderbetreuung, gemischte Finanzierungsmodelle (Einbezug Wirtschaft), allgemeine Steuermittel sowie die Nationalbank genannt. Entscheidend sei es, dass sich alle Akteure im gemeinsamen Dialog über das weitere Vorgehen und politische Lösungsoptionen im Frühbereich verständigen.

Die in der Diskussion vorgebrachten Ideen stimmen zuversichtlich, dass im Bereich der frühen Kindheit in absehbarer Zeit konkrete Fortschritte erzielt werden können.